Tolle Moral und verdienter Punktgewinn im Spitzenspiel

Hoch motiviert, doch  personell (mal wieder) nicht aus dem Vollen schöpfen könnend und ohne jegliche Doppelkombinationen getestet, geschweige eingeübt zu haben, ging die Zweite Herrenmannschaft, nach ihrem aufgrund der eben erwähnten Personalproblematik relativ unnötig verschuldeten Abstieg, durchaus als deutlicher Außenseiter in die schwere Auswärtspartie beim TV Aldingen, der als letztjähriger Tabellendritter am finalen Spieltag nur hauchdünn den Aufstieg zur Bezirksklasse verpasste und voraussichtlich wieder zu den absoluten Topfavoriten – bezüglich des Ganges nach oben – zu zählen sein dürfte.

   So kam es zu Beginn auch wie es kommen musste –  man verlor gleich zwei Eingangsdoppel so rapide, dass man fast nicht wusste wie einem geschah. Auch das erst zwei Abende zuvor neu formierte und einst so (positiv wie negativ) unberechenbare Spitzendoppel aus Michael Angster und Markus Woehrstein wollte nicht recht in die Gänge kommen; es hatte alleinig noch das Glück auf seiner Seite, dass es dem gegnerischen Doppel Maltsev und Dörfling vor allem in Sachen Nervosität zumeist ähnlich ging. Doch peu à peu schafften es beide ihre sie hemmende Anspannung abzulegen und simultan dazu ihr Spielkonzept strukturierter und besser auf die Platte zu bekommen. So gelang es final dann doch das Match zu ihren Gunsten zu drehen und den im Endeffekt noch so immens wichtigen Sieg zum 1:2 Anschluss zu erzielen. Ob mit einem potentiellen Rückstand von 0:3 nach den Eingangsdoppeln an diesem Tage realistisch noch etwas gegangen wäre – wohl kaum. In den darauffolgenden Einzeln gelang es Angster wiederum nicht diesen Schub aus dem gewonnenen Doppel in sein erstes Einzel gegen Aldingens Spitzenspieler mitzunehmen und so blieben seine Topspins immer und immer wieder in der ihm gegenüberstehenden Abwehrbastion Vitali Fricks hängen, weshalb er auch chancenlos seiend seinem Gegner verdientermaßen gratulieren musste. Doch mit dem zweiten Einzel im vorderen Paarkreuz sollte dann die Wende für die Reichsstädter eingeläutet werden. Mit einem äußerst variablen Allroundspiel setzte sich zunächst Markus Woehrstein gegen Maltsev durch, dann der druckvoll spielende „Linkshänder“ Norbert Zeiselmeier gegen Dörfling und anschließend noch Holger „Topspin“ Friede in einem spannenden Krimi gegen Storz. Doch diese erstmalige Führung von 4:3 sollte leider alles andere als Sicherheit garantieren. Vier bzw. zeitlich betrachtet sogar fünf Spiele in Folge sollte sich der Gastgeber aus Aldingen nun ergattern. Insbesondere Woehrstein schaffte es im Spitzenspiel gegen „Lieblingsgegner“ Frick sogar, nicht nur eine komfortable 2:0 Satzführung sondern auch seine klare spielerische Überlegenheit fahrlässig aus der Hand zu geben und das, obwohl er eine knappe Woche vorher eben jenen Frick bereits zum dritten Mal noch souverän schlagen konnte.  Dieser trügerischen (Selbst-)Sicherheit einer 2:0 Satzführung wollte der allseits parat stehende Ersatzmann Dieter Schwarz, in seinem Spiel gegen Frank Brüggemann, natürlich in nichts nachstehen, sodass auch er sich doch noch knapp im Entscheidungssatz – ebenfalls völlig unnötig – beugen musste. Nachdem der sich auf den letzten Kraftreserven zum Sieg schleppende Holger Friede den TTC Rottweil mit seinem zweiten Tageserfolg noch einmal auf 5:8 heranbrachte, schien die Messe jedoch bereits gelesen, zumal es bei dem bis dahin indisponiert spielenden Sergej Traub auch in dessen zweiten Einzel alles andere als optimistisch beginnen sollte. Doch beflügelt vom parallel spielenden und furios startenden Mannschaftskollegen Schwarz begann auch Traub immer mehr die Spur und vor allem seinen Glauben wieder zu finden. Mit zwei nicht (mehr) für möglich gehaltenen Einzelerfolgen, in Form von zwei nervenaufreibenden Fünfsatz-Krimis, ermöglichten sie ihrem Team doch noch einmal über die Hintertür des Abschlussdoppels an ein Remis auch realistisch glauben zu dürfen. Von diesen beiden unglaublichen Nervenschlachten weiter motiviert, gelang es sowohl Angster als auch Woehrstein noch einmal ihres Bestes Tischtennis in das Finalspiel zu implementieren, wo sie in allen drei Sätzen des Entscheidungsdoppels jeweils ein kleines Feuerwerk abbrannten und dem TTC Rottweil den summa summarum absolut verdienten Punktgewinn eines Unentschiedens sicherten. Glückwunsch allen sechs Kameraden zu dieser tollen, geschlossen Mannschaftsleistung!!!

   In knapp drei Wochen erwartet man an einem Trainingsabend zu Hause die nicht zu unterschätzenden Gäste der SG Deisslingen, diese heuer mit einem Auswärtssieg beim TTV Hardt, prinzipiell zu fünft spielend, gleich einmal aufhorchen ließen, dass man sie gewiss nicht einfach so im Vorbeigehen besiegen möge. Achtung ist geboten.