Erster Formtest bei den Vereinsmeisterschaften

Kurz vor Rückrundenstart trug der TTC Rottweil seine Vereinsmeisterschaften 2023/24 der Aktiven aus. Bei eisig kaltem Wetter fanden immerhin 24 Teilnehmer den Weg in die Doppelsporthalle, die glücklicherweise nur zu Beginn etwas frisch war. Wem nicht warm war, dem wurde es ohnehin bald angesichts umkämpfter Spiele.

Gruppenbild zu Beginn

Traditionell leiteten die Doppel den Turniertag ein, wobei aus zwei Töpfen je ein stärkerer und ein schwächerer Akteur einander zugelost wurden. Nach der Vorrunde sowie der ersten K.O.-Runde standen sich in den Halbfinal-Duellen die Paarungen Holger Friede / Sebastian Rössler und Daniel Welge / Michael Angster sowie Robert Döttling / Andreas Schamne und Maxim Hartok / Timo Bausert gegenüber. Während sich Jugendspieler Daniel mit dem erfahrenen Partner Michael in vier Sätzen durchsetzte, gelang dies Robert und Andreas erst in fünf Sätzen. Nichtsdestotrotz verlief das Finale deutlich: Keinen Satzgewinn gestatteten die Sieger Robert und Andreas ihren Gegnern.

Die Einzel starteten mit vier Sechsergruppen, eingeteilt nach Spielstärke. Die beiden Bestplatzierten sicherten sich das Ticket für das Viertelfinale der A-Kategorie, die übrigen Starter durften sich auf freiwilliger Basis in der B-Kategorie weiterduellieren.

In den meisten Fällen setzten sich die erstgesetzter Teilnehmer als Gruppensieger durch, lediglich Daniel Nedelcia konnte Denise Döttling vom Gruppen-Thron stoßen. Mit Michael Angster und Karl Storz stießen zudem zwei Drittgesetzte in die KO-Runde vor. In den Viertelfinal-Partien war Spannung garantiert: Ganze fünf Sätze benötigte Stefan Reichelt für seinen Sieg gegen die einzige Dame im Feld, Denise. Immerhin einen Satz konnten Michael (gegen Timo B.) und Karl (gegen Sebastian R.) den jeweiligen Favoriten klauen. Lediglich Daniel N. hielt sich an Sergej Traub schadlos, bevor er im Halbfinale beim 2:3 gegen Sebastian nur knapp verlor. Den Titel holte sich Favorit Timo mit einem ungefährdeten 3:0-Erfolg über Sebastian, nachdem er zuvor mit Stefan einen weiteren Teamkollegen ebenso deutlich in Schach halten konnte.

Das B-Feld entschied Günther Friedrich für sich. Dem Finalsieg gegen Andreas Schamne ging ein sehr knapper Erfolg über Holger Friede voran. Ebenso den dritten Platz sicherte sich gut aufgelegter Jusup Tevs.

 

Ergebnisse:

Doppel Aktive:

  1. Robert Döttling & Andreas Schamne
  2. Daniel Welge & Michael Angster
  3. Maxim Hartok & Timo Bausert sowie Holger Friede & Sebastian Rössler

 

Aktive A Einzel:

  1. Timo Bausert
  2. Sebastian Rössler
  3. Stefan Reichelt sowie Daniel Nedelcia

 

Aktive B Einzel:

  1. Günther Friedrich
  2. Andreas Schamne
  3. Holger Friede sowie Jusup Tevs

Erste Punkte für den Klassenerhalt

Landesliga Herren (Herren 1)

Nach dem Aufstieg über die Relegation am Ende der Saison 21/22 erspielte sich die Mannschaft um Kapitän Timo Bausert einen sehr guten 4. Platz. Zur neuen Saison kann das Ziel dennoch nur Klassenerhalt lauten, zumal sich bei manchem bisherigen Leistungsträger die Prioritäten verändert haben. Aus diesem Grund plant das Team von Beginn an mit 7 Akteuren. Neben den Spitzenspielern Sebastian Hirschberg und Timo Bausert werden Christoph Neugebauer, Gerd Müller, Sebastian Rössler, Denise Döttling und Stefan Reichelt zu ihren Einsätzen kommen.

Im ersten Saisonspiel gegen die stark ersatzgeschwächte Zweitvertretung des VfL Herrenberg gelang vor Wochenfrist ein hoher Heimsieg. Der 9:1 – Erfolg gegen den Aufsteiger war jedoch noch keine richtige Standortbestimmung, da die Gäste mit vier Ersatzleuten anreisten.

Aufschlussreicher sollte die zweite Partie beim Lokalrivalen TSV Nusplingen werden, der ebenfalls den Weg aus der Landesklasse in die Landesliga gefunden hatte. Zu diesem Duell griff Mannschaftsführer Bausert auf Ex-Vorstand Markus Woehrstein zurück, der erstmals seit rund zwei Jahren wieder zum Einsatz kam und die verhinderte Denise Döttling ersetzte. Zudem fehlte, wie bereits im ersten Saisonspiel, Sebastian Hirschberg. Gemessen an der Papierform konnte man von einem ausgeglichen Kampf ausgehen.

Respektabler Auftritt nach fast zwei Jahren Pause: Markus Woehrstein

Den besseren Start erwischten die heimischen Bäratäler. Einzig das nicht eingespielte Doppel Neugebauer/Woehrstein gewann sensationell nach 0:2-Rückstand gegen das Spitzenduo der Hausherren. Wesentlich besser lief es im vorderen Paarkreuz: Zwei Siege markierten den Führungswechsel. Trotz lädierter Schulter (Bausert) und trotz – oder gerade wegen – neuem Vorhandbelag (Neugebauer) gingen die Rottweiler als Sieger vom Tisch. Nur Gerd Müller nahm sich an der zuvor gezeigten Leistung ein Beispiel, sodass der TTC nach dem ersten Durchgang wieder im Hintertreffen lag.

Erneut trumpfte das vordere Paarkreuz der Gäste auf, zum zwischenzeitlichen 6:5,  bevor Nusplingen zwei klare 3:0 – Siege folgen ließ. Erst Stefan Reichelt sorgte mit einem überraschenden Erfolg dafür, dass das Schlussdoppel feststand. Die Gelegenheit, dieses auf TTC-Seiten mit einer Führung in die Box zu schicken, hatte Markus Woehrstein. Der Comebacker mit dem pinken Belag konnte einen hohen Rückstand im Entscheidungssatz gegen den jungen Jonas Ritter noch ausgleichen, verlor letztendlich aber in der Verlängerung. Das Abschlussdoppel war aus Rottweiler Sicht leider nicht annähernd  knapp, sodass Nusplingen dank stärkerer Doppel verdient mit 9:7 gewann.

 

Bezirksklasse (Herren 3)

Als Nachrücker aufgestiegen, kann das Ziel der Rottweiler Drittgarnitur nur der Klassenerhalt sein. Immerhin spielen in der Mannschaft des jungen Teamleaders Cesare Schiattarella jedoch genug Akteure, die schon Erfahrung in höheren Klassen aufweisen können, sodass das Unterfangen nichtsdestotrotz nicht unrealistisch ist.

Zum Saisonstart gegen Nendingen wurden bereits die ersten Zähler verbucht, als beim überraschend deutlichen 9:1 – Heimsieg ein starkes Zeichen gesetzt wurde. Fast genauso deutlich war das Ergebnis im zweiten Spiel. Auswärts bei Bezirksliga-Absteiger TSV Dormettingen konnten die Rottweiler nur wenig Gegenwehr leisten und verließen nach rund 135 Minuten mit einer 2:9 – Niederlage die Halle. Es sei jedoch festgestellt, dass ein Sieg gegen den Favoriten keinesfalls einkalkuliert war und daher keine Tragödie darstellt.

 

Kreisliga B (Herren 4)

Aus Gründen der Förderung des Nachwuchses und des Einbaus von Quereinsteigern, entschied man sich nach deiner Abstimmung beim TTC dafür, die vierte Mannschaft in der Kreisliga B zu melden.

Bislang macht die Mannschaft um Robert Döttling dort einen guten Job und weißt nach zwei Spielen bereits zwei Siege auf. Die wirklich herausfordernden Duelle gegen stärker einzuschätzende Gegner werden aber erst zeigen, wohin die Reise geht.

 

Bezirksliga (Herren 2)

Noch nicht in das Saisongeschehen eingegriffen haben die Herren II des TTC. Nach dem Klassenerhalt der Vorsaison, musste Teamkapitän Mario Karrenberg Denise Döttling an die erste Mannschaft abgeben. In Daniel Nedelcia (bisher SG Heuberg) konnte aber ein geeigneter Ersatz gefunden werden. Zudem steht mit Markus Woehrstein als Edeljoker eine weitere Kraft zur Erreichung des erneuten Klassenerhalts zur Verfügung.

TTC-Jugend erneut beim Bundesfinale vertreten

Durch ihren ersten Platz beim Bezirksentscheid der DTTB-Minimeisterschaften qualifizierte sich die 11-Jährige Marie Flemming vom TTC Rottweil für den Verbandsentscheid in Remseck Anfang Mai. Hier galt es, aus den besten Nachwuchstalenten der 21 Bezirke des baden-württembergischen Tischtennisverbandes die Sieger zu ermitteln. Auch hier gelang es der jungen Rottweilerin, sich selbst in engen Spielen behaupten und somit als Landessiegerin – analog zu ihrem Vereinskameraden Damian Fuchs im letzten Jahr – in das erneut in Saarbrücken stattfindende Bundesfinale einziehen zu können.

Als TTBW-Siegerin ging es dann Anfang Juni in der saarländischen Landeshauptstadt darum, ihr Potential auch gegen die jeweils Besten der anderen 18 Bundesverbände unter Beweis stellen zu dürfen. 

Marie Flemming – Intuitiv und initiativ auf Angriff eingestellt

Wenngleich die besten Mädchen und Jungen aus ganz Deutschland natürlich ganz besonders dem spannenden Tischtennis-Turnier entgegenfieberten, bei dem am Samstag und Sonntag die beiden Bundessieger ermittelt wurden, das breitgefächert konzipierte Rahmenprogramm hielt auch abseits der Platten eine Vielzahl unterhaltsamer wie erinnernswerter Momente für die Teilnehmenden bereit. Ein gemeinsamer Besuch des Wildparks, ein Abend mit gemeinsamen Aktivitäten, ergänzende Programmpunkte aus dem Tischtennissport und natürlich die für die Kids ebenfalls spannenden Übernachtungen in der Sportschule sind hierbei nur als ein paar Beispiele zu nennen.

 
 

Photo: Bernd Müller

Nach der Anreise und dem gemeinsamen Kennenlern-Abend am Freitag absolvierte Jie Schöpp, die ehemalige Nummer 1 Europas und heutige U15-Bundestrainerin, mit den Mädchen und Jungen eine Trainingseinheit. Am Sonntag durften sich die Teilnehmenden und die Besucher des Bundesfinales nicht nur der sportlichen Entscheidungen, sondern zudem eines unterhaltsamen Showkampfs erster Güteklasse erfreuen. Dass dieser den Kids und den Besuchern der Hermann-Neuberger-Sportschule in unvergesslicher Erinnerung bleiben wird, dafür sorgten die deutschen Nationalspieler Fanbo Meng und Chantal Mantz. Meng ist aktuell in der Herren-Weltrangliste die Nummer 139 der Welt und gewann mit der deutschen Herren-Mannschaft 2022 die Silbermedaille bei der Team-WM. Die ehemalige U21-Europameisterin Mantz wird im Ranking des Weltverbands ITTF auf Position 125 notiert und ist amtierende Mannschafts-Europameisterin.

Davon inspiriert, schien sich Marie selbst mit dem Schläger in der Hand an den Tischen stehend recht wohlzufühlen und erzielte mittels einiger Achtungserfolge gegen teilweise durchaus spielstarke, trainingsfleißige somit auch sehr ambitionierte Gegnerinnen ein reputierliches Ergebnis. Insbesondere druckvolle, zuweilen auch brachial wilde Vorhand-Schläge säumten neben sicheren Topspins auf der Rückhand ihr Spiel an beiden Turniertagen. Einzig ihr Temperament und der ein oder andere zu risikoreiche Schupfball sowie teilweise auch fehlende Konzentration und situatives Spielglück verhinderten, dass am Ende eines ereignisreich langen Wochenendes sportlich durchaus noch etwas mehr als der finale 13. Platz unter 18 Kontrahentinnen im Rahmen des Möglichen gewesen wäre.  Dennoch ein toller Erfolg sowie ein unvergessliches Wochenende voller Tischtennis.

Vizemeister hofft auf Verbandsoberliga

Eine ereignisreich nervenaufreibende, von vielen Aufs und  Abs geprägte und schlussendlich doch relativ erfolgreiche Saison liegt hinter der ersten Jungen-Mannschaft des TTC Rottweil und seinen Trainern.

Am letzten Spieltag der Landesliga Jungen19 gastierte man unweit der mondänen Bühlerhöhe in einem ebensolch glanzvollen Sportzentrum, um sich gegen die bis in die Haarspitzen motivierten Hausherren des TTC Bühlertal noch das letzte nötige Pünktchen zur Vizemeisterschaft zu ergattern.

Der Jüngste musste die Kohlen aus dem Feuer holen: Maxim Hartok

Doch die fehlende Trainingsdisziplin der letzten Monate – die körperliche Fitness implizierend – forderte auch hier ihren Tribut. Analog zur enttäuschend schwachen Leistung zwei Tage zuvor beim Tabellenersten in Hohberg, den man in der Vorrunde noch die einzige Saisonniederlage zufügte, fehlte auch dieses Mal bereits in den Doppeln wieder jegliche Sicherheit und Abstimmung – insbesondere im Auf- und Rückschlagspiel. Von taktischer Disziplin gar nicht sprechen wollend. Darüber hinaus musste man in beiden Partien auch noch auf den in Frankreich weilenden Daniel Welge verzichten. Ihn vertrat der Zwölfjährige Maxim Hartok (siehe Bild).

Und so lag es nach knapp 2 Stunden Spieldauer und einem mehr als unnötig spannungsreichen Verlauf final dann ausgerechnet am Jüngsten im Bunde, seinem Team beim Stand von 4:5 noch wenigstens das Remis und damit einhergehend auch ein buchstäbliches Happy End unter eine unstete Saison zu sichern. Mit einer außergewöhnlich starken sowie alle und sich selbst überraschenden mentalen Meisterleistung gelang es Maxim – die Contenance wahrend, sein Temperament zügelnd und dem Druck standhaltend – das alles entscheidende Match taktisch fokussiert agierend im Entscheidungssatz zu gewinnen und somit die Landesliga-Vizemeisterschaft vor der FT V. 1844 Freiburg zu sichern.

Sarah Engesser und Damian Fuchs für BaWü-Rangliste qualifiziert

Bei der Regionsjahrgangsrangliste am vergangenen Sonntag in Klosterreichenbach waren auch 6 Rottweiler Jugendliche für den Oberen Neckar am Start, um sich in gestaffelten Altersklassen gegen die besten Mädchen und Jungen aus drei weiteren Bezirken bzw. 9 Landkreisen zu behaupten.

Von ursprünglich 9 Qualifizierten konnten schlussendlich sechs Akteure in den Wettbewerb geschickt werden. Unter anderem musste Leo Dula, der sich bei den Jungen19 als Erster des Bezirkes empfahl, leider frühmorgens krankheitsbedingt aus dem Turnier genommen werden.

Für Sarah Engesser, eine von vier Damen im Bunde des Oberen Neckar, ging es nach einem unglücklichen wie bitteren Samstag in der Jungen19-Bezirksliga um Wiedergutmachung. Mit jedem Satz, mit jeder Partie vermochte sie ein wenig mehr an Vertrauen in ihr Spiel zu tanken, sodass sie  selbst in brenzligen Situationen ihrer vermeintlichen Favoritenrolle gerecht werden konnte und am Ende ungeschlagen sowie verdient – obendrein ihr Lächeln wiederfindend – den ersten Platz der Mädchen15 erklomm.

Damian Fuchs konnte als ebenfalls Topgesetzter der Jungen13 leider seine Nerven über die Dauer von 7 Spielen nicht gänzlich im Zaume halten, sodass es – trotz eines spielerisch wie mental beeindruckenden Comeback-Sieges gegen den späteren Tagessieger und des wohl größten Leistungsvermögens aller Teilnehmer – schlussendlich „nur“ zum zweiten Platz reichen sollte.

Analog erging es Jesse Strunskyy bei den Jungen19. Insbesondere die unglaubliche Darbietung gegen einen der absoluten Topfavoriten und den final ungeschlagenen Erstplatzierten, wo 4 Matchbälle im Marathonmatch leider nicht in einen Sieg umgemünzt werden konnten, zerrte die mentalen Kapazitäten in jenem Maße auf, sodass infolgedessen direkt zwei Partien logischerweise wie vermeidbar verloren gingen. Letzten Endes resultierte eine 4:7-Bilanz und ein 7. Gesamtrang.

Laurin Pfund und Yannic Niebann verkauften sich bei ihrem jeweiligen Debüt bei den Jungen12 bzw. Jungen13 recht beachtlich und konnten phasenweise ihr Potential andeutend kleine Achtungserfolge erzielen. Maxim Hartok gelang es an jenem Tage leider nicht, sein Temperament zu zügeln und verbaute somit seinem Potential aufgrund überbordender Emotionen jegliche Entfaltungsmöglichkeit, sodass lediglich 2 Siege zu Buche standen.

Hiermit qualifizierten sich am Ende eines auch für die drei Trainer/innen sehr langen und kräftezehrenden Tages immerhin noch zwei Rottweiler für die Baden-Württembergische Rangliste. In der Klasse der Mädchen15 geht es für Engesser nun Mitte Juni an den Fuße der Löwensteiner Berge nach Beilstein und für Fuchs bei den Jungen13 bereits Ende Mai  an die hessische Bundeslandsgrenze nach Weinheim.

Mit Stolz deinen Namen tragend

Als den TTC Rottweil die traurige Nachricht vom doch dann überraschenden Tode seines langjährigen Ehrenmitglieds Gustav Zeiselmeier vor einigen Tagen erreichte,  verflog der Moment der Starre gefühlt auch gleichlaufend in einer Melange großer Dankbarkeit und ebensolch großer Wertschätzung. Allein das Maß der Anteilnahme bezeugt vieles. Man kannte ihn, man schätzte ihn, man mochte ihn.

Wenn auch die Corona-Pandemie und seine Krankheit die regelmäßigen Hallenbesuche in den letzten Monaten und Jahren leider etwas einschränkten, verlor er seinen TTC nie aus dem Blick. Ganz im Gegenteil. Die persönliche Teilnahme am 75. Jubiläum seines Vereins im vergangenen Herbst war ihm eine absolute Herzensangelegenheit. Da wollte er unbedingt noch einmal mit dabei sein. Und das war er – über ein halbes Jahrhundert. Hierfür erfuhr er an jenem Abend noch die entsprechende Ehrung für die Jahre der Treue und des Engagements. Es war auch gleichzeitig sein letzter öffentlicher Auftritt. Weihnachten genoß er noch im Kreise seiner ganzen Familie und mit seinen beiden geliebten Hunden.


Im Jahre 1972 eintretend, prägte Gustav in über fünf Jahrzehnten seinen Verein maßgeblich mit. Recht schnell sich auch ehrenamtlich engagierend, zunächst als 1. Vorsitzender, später lange Jahre als dessen Stellvertreter. Ein ehrenamtliches Engagement ist keine Selbstverständlichkeit, damals wie heute nicht. Jenes von Gustav ist umso höher zu bewerten, wenn man bedenkt, was er parallel auch beruflich umsetzte: Mitte der 70er-Jahre gründete er Elektro Zeiselmeier. Mit unternehmerischem Geschick, Weitsicht, Fleiß sowie gewissenhaftem Handeln verzeichnete seine Firma in all den Jahren konstantes Wachstum. Selbst in unzähligen vermeintlichen Mittagspausen diverse Elektrogeräte im Lager zu Gunsten der Tischtennisplatte zur Seite räumend, um gewissenhaft Trainingseinheiten mit seinem vom Finanzamt herradelnden Kumpel Alfons Wehrmann einzustreuen.

Seinem Sohn Norbert übergab er 1997 einen gutfundierten Betrieb in etwa zu der Zeit, als er einen schweren gesundheitlichen Kampf gegen den Kehlkopfkrebs führen musste. Und obgleich ihn die Krankheit fast das Leben gekostet hätte, rappelte er sich in beachtlich kämpfender Manier wieder auf. Bereits kurz nach seiner Genesung engagierte er sich im Verband der Kehlkopfoperierten, hielt sogar Vorträge. Und auch in der Tischtennishalle war er rasch wieder zu sehen, ob im Training oder als gerngesehener, interessierter wie kritisch beäugender Zuschauer bei Heimspielen seines TTC. Sein Verein, der bis heute von dem von ihm gegründeten Unternehmen gesponsert wird. Wenn der Zelluloidball, inzwischen transformiert zum Plastikball, in der Rottweiler Doppelsporthalle zu hören ist, dann ist der Name Zeiselmeier also stets nicht weit.

time flies: Gustav und sein Sohn Norbert an der Generalversammlung 2002

Gustav war ein tatkräftiger, integrer Mensch, ein Kämpfer, ein angenehm freundlicher, verlässlicher und guter Geschäfts- wie Gesprächspartner. Es ist uns buchstäblich eine Ehre, ihn als unser Ehrenmitglied in den Geschichtsbüchern des Vereins zu führen.

Durch Gustav fanden auch seine Kinder zum Tischtennis. Tochter Annette spielte viele Jahre erfolgreich mit den Damen in der Verbandsliga, Sohn Norbert in den ersten beiden Herrenmannschaften. Und wie sein Vater einst, engagierte auch er sich über Jahre im Rahmen der Vorstandschaft. Verdientermaßen bekam er beim vergangenen Vereinsjubiläum die Würde der Ehrenmitgliedschaft verliehen, welche sein bei den Feierlichkeiten anwesender Vater Jahre zuvor ebenfalls erhielt. Auch selbst seine Frau Luitgard half dem Verein auf verschiedenen Ebenen im Hintergrund – über Jahrzehnte. Wie sie desgleichen ihrem Gustav – speziell auch in den letzten Jahren – helfend immer zur Seite stand. Die Familie Zeiselmeier und der Tischtennisclub Rottweil verbindet vieles. Viel von WerTT.

Und Wertigkeit und Wert(e)schätzung gehen nicht mit dem Tode verloren. Mit Stolz tragen wir seinen Namen und den seiner Familie auf unseren Vereinstrikots. Und ihn darunter – im Herzen.


Lieber Gustav, du wirst uns sehr fehlen. Vergessen können und werden wir dich nicht. Danke dir für alles. Es war uns eine Ehre.

Dein TTC

Jugend abermals vorzeitig Meister – Herren Pokalsieger

Bezirkspokal Herren A / Finale
Am vergangenen Wochenende fanden in der Stauseehalle zu Schömberg die Finalspiele des Bezirkspokals ihre Austragung. Das Rottweiler Trio um Spitzenspieler und Mannschaftsführer Timo Bausert, Chirstoph Neugebauer und Sebastian Rössler konnte hierbei den Titel der Herren A (Landesliga bis Verbandsoberliga) gegen einen ersatzgeschwächt antretenden Liga-Konkurrenten aus Schwenningen mit 4:0 erringen.
Während Neugebauer seinen Gegenüber Jens Mahler chancenlos von der Platte schickte, musste sich Rössler gegen Christian Elsner jedoch eines erheblichen Widerstands erwehren, genauso an der Seite Bauserts im gemeinsamen Doppel. Auch jener hatte im Einzel gegen Altmeister Klaus Stieber mit anfänglichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Doch die individuelle Klasse sollte sich schlussendlich in allen Partien durchsetzen. Somit ergatterten sich die Rottweiler neben der Siegestrophäe eine Startberechtigung für den Regionspokal Mitte März, der als BaWü-Quali in Vorstufe zu den Deutschen Pokalmeisterschaften für Verbandsspielklassen ausgeschrieben ist.

Bezirksliga Jungen15 

TTC Rottweil versus TTC Deilingen   9:1
TTC Rottweil versus SV Marschalkenzimmern   10:0

Bereits einen Tag vorab konnten sich die Jungen15, mittels zwei(souverän)er Siege gegen den TTC Deilingen und den SV Marschalkenzimmern, nach der Vorrunden-Meisterschaft in der Bezirksklasse nun auch den Bezirksliga-Titel sichern – und das frühzeitig in der Saison. Während beim 10:0-Kantersieg gegen die Gäste aus Dornhan einzig ein Satz abgegeben wurde, war der 9:1-Erfolg gegen die Heuberger zumindest in Teilen etwas umkämpfter. Vor allem der gegnerische Spitzenspieler Elias Geiger leistete gegen den ersatzverstärkenden Daniel Welge sowie dessen Doppelpartner Damian Fuchs durchaus ernstzunehmende Gegenwehr. Jedoch nicht seinen besten Tag erwischend, war er insbesondere gegen den starken Unterschnitt der beiden Rottweiler chancenlos. In einem offen(siv)en Schlagabtausch gegen Maxim Hartok, der im Gegensatz zu Geiger seine Nerven in den sogenannten Crunchtime-Momenten nicht im Griff zu haben vermochte, holte sich die Nachwuchshoffnung dann doch noch zumindest den Ehrenpunkt für die Deilinger.

Bezirksklasse Jungen19

TTC Rottweil III versus TSV Hochmössingen   6:4
TTC Rottweil III versus TV Aldingen   6:4

Nervenstark und clever agierend: Gregoriy Goroshko

Ganz so entspannt verlief der Nachmittag der dritten Jugendmannschaft in der Bezirksklasse der Jungen19 nicht – ganz im Gegenteil.  Sowohl gegen Aldingen als auch Hochmössingen gab es jeweils ein bis zum letzten Ballwechsel offen spannendes Duell auf Augenhöhe. In beiden Partien steckten die Rottweiler um Sarah Engesser und Hannes Kleinmann trotz Rückständen nie auf und hatten mit je drei gewonnen Fünfsatz-Erfolgen das vielzitierte Glück des Tüchtigen auf ihren Seiten. Allen voran die Wettkampf-Novizen Gregoriy Goroshko und Florian Kuhn agierten gegen deutlich erfahrenere Kontrahenten selbst in engen Phasen taktisch überlegt und trugen mit ihren im Voraus nicht unbedingt zu erwartenden Erfolgen maßgeblich zur verteidigten Tabellenführung bei. Doch auch das weiterhin ungeschlagene Duo Engesser/Kleinmann ebnete den Weg. Einzig gegen die gegnerischen Spitzenspieler fehlte an jenem Tage der notwendige Fokus sowie auch die spielerische Klasse.

Einer für alle – aus unserer MiTTe

Mit tiefer Bestürzung und immer noch fassungslos müssen wir eine Nachricht publizieren, die viele bereits vernommen, wenn auch nicht unbedingt schon wirklich realisiert haben werden. Trotz Krankheit dann doch überraschend, müssen wir von unserem Sven Abschied nehmen.

Ein bitterer Abschied. Einer, der viel zu früh kommt, noch gerecht scheint.
Und Worte – zumindest im Moment – fehlen lässt.

War er doch die letzten Wochen nicht nur wieder an der Spitze, sondern auch in der MiTTe unseres Bezirkes. Optimistisch, dankbar, nicht klagend, kämpferisch – voller Tatendrang, Pläne und Lebensfreude.

Nicht nur der Tischtennisbezirk sowie dessen Vorstandschaft haben viele gemeinsamen Jahre und Momente mit Sven als ihren 1. Vorsitzenden erleben dürfen und ihm gleichsam zu verdanken, sondern auch ganz speziell der TTC Rottweil. Nicht nur als verlässlich(motiviert)er Spieler der Senioren-Mannschaft und jahrelang regelmäßiger Trainingspartner konnte man sich auf ihn verlassen. Insbesondere als Unterstützer und Helfer in der Doppelsporthalle ausgetragener Bawü-Turniere oder Bezirksmeisterschaften war der IT-Fachmann immer zugegen. Zumeist nicht verbindlich müssend, sondern freiwillig.

Mit ungezwungener Beschlagenheit, großer Spontanität wie Flexibilität, fachlicher Kompetenz, emotionaler Intelligenz und allen voran einer unbeschreiblich selbstsicheren wie  entspannten und andere automatisch (mit-)entspannenden, lösungsorientierten Art gab er zumeist die Richtung vor. Nie aufdrängend – nur anbietend. Und immer ein offenes Ohr habend. Für alle.

Viele Rottweiler wie allen voran Markus Woehrstein und Stefan Reichelt, aber auch Doppelpartner Dietmar Schote verbindet eine langjährige, von vielen freudvollen, lustigen wie spannenden Momenten gespickte Tischtennis-Freundschaft, sei es bei unzähligen Turnieren, Ranglisten, offiziellen Anlässen, Feierlichkeiten, Funktionärsveranstaltungen, Trainerfortbildungen, Verbandsspielen oder Trainingslagern.

Seine jahrelangen Verdienste für den Tischtennissport lassen sich eigentlich kaum genug würdigen. Wenn man ihn brauchte, war er da. Immer.

Deswegen blicken wir trotz des sehr überraschend traurigen wie schmerzvollen Moments in großer Dankbarkeit und höchster Wertschätzung auf die gemeinsame Zeit sowie das Glück, diesen feinen, empathischen und hilfsbereiten wie verlässlichen und nichtsdestotrotz sich selbst nie zu wichtig nehmenden  Menschen kennengelernt zu haben.

Wir sind zutiefst erschüttert und sprachlos. In tiefer Traurigkeit sind wir in Gedanken bei Sven und seiner Familie. Auch seinen Kameraden seines Stammvereins TTFC Dürbheim sowie seinen Freunden und Kollegen des Bezirksvorstandes gilt unser herzensehrlichstes Mitgefühl.

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.
Immanuel Kant

Wir werden dich nicht vergessen. Nein, wirklich nicht.

Schlag auf Schlag

Christbaumkugeln und Weihnachtsbaum längst wieder verstaut, greifen die Akteure des TTC Rottweil bereits wieder zu dem einzig wahren Stück Holz und den dazugehörigen Kunststoffkugeln. Nach kurzer, besinnlicher Verschnaufpause zwischen den Jahren geht es ab Mitte Januar mit regenerierten KräfTTen und geschärften Sinnen wieder voll zur Sache.

Besonders motivierte Jugendliche wurden jedoch schon während ihrer Winterferien im Rahmen eines bei und mit den Tischtennisfreunden aus Aldingen abgehaltenen, mehrtägigen Trainingslagers, unter der Leitung Robert Döttlings und Markus Woehrsteins, wieder weg von den leuchtenden, hin zu den springenden Kugeln herangeführt. Die Erprobung des Gelernten erfolgte dann beim traditionellen Dreikönigsturnier des TTC Blumberg – signifikant. Daniel Welge krönte sich mit dem U15-Titel und auch viele weitere TTC´ler landeten auf vorderen Rängen. Damian Fuchs verpasste hierbei hauchdünn das Endspiel gegen Welge und verlor überdies ein packendes Finale der U13 nach etlich vergebenen Matchbällen.

Der ebenso beinahe schon traditionelle Besuch des DTTB-Final-Four-Turnieres in Ulm rundete nebst vieler imposanter Ballwechsel und ergatterter Selfies, mit Stars wie Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov, die Enthusiasmus-Kur gegen einen möglichen Kaltstart ab.

Trotz überbordender Hitze in den Hallen und an den Platten ist man nicht gefeit vor winterlicher Kälte oder genauer gesagt einer Erkältung. Tischtennis-Fieber ist nun einmal  nicht die einzig potentielle Pyrexie.

Nachdem die erste Jungen-Mannschaft die Vorrunde der Landesliga nur knapp hinter Tabellenführer Hohberg, dem man als einziger Kontrahent eine Niederlage zufügen konnte, abschloss, hagelte es nun krankheitsbedingt eine überraschend bittere und wohl jegliche Verbandsoberliga-Träume zunichtemachende 4:6-Niederlage beim offeniv stark und mutig aufspielenden Dritten aus Bad Krozingen. Allen voran Leo Dula, Rottweils inoffizieller Spieler des Jahres 2022 – in der NBA würde man most improved player sagen -, gelang es trotz aufopferungsvollen Kampfes nicht, sein Potential abzurufen und mittlerweile fast schon gewohntes Pensum abzuspulen – zu beeinträchtigt in Atmung und Bewegung. Die atem(be)raubend langen Ballwechsel – einschließlich des unnötig noch in fünf Sätzen verspielten Doppels an Seiten Cesare Schiattarellas – ließen ihren Tribut zollen.

Am Ende eines ermattenden Trainingslagers…

Ohne jenen für den gleichen Abend vernünftigerweise dann absagen müssenden Sechzehnjährigen und den ebenfalls ausfallenden André Weymann, folgte – analog zur Vorrunde – eine bittere 7:9-Heimniederlage gegen den bis dato Tabellenletzten der Bezirksliga aus Aldingen, in der sich die Landesliga-Reserve nach einer soliden, sich im Mittelfeld ansiedelnden Hinserie, dennoch im Laufe der nächsten Wochen relativ problemlos halten sollte. Ersatzverstärkt durch Stefan Reichelt wurden gleich fünf Begegnungen im Entscheidungssatz verloren, wobei auch erwähnt sei, dass im vorderen Paarkreuz weder Denise Döttling als auch ein seit Monaten angeschlagen spielender Stefan Reichelt, als eigentlich mitunter bester Akteur der Liga, taktisch bzw. biomechanisch nicht ihren besten Abend erwischten.

Bereits eine Woche zuvor konnte die Landesliga-Truppe um Spitzenspieler sowie Mannschaftsführer Timo Bausert und eben jenen Reichelt einen wichtigen Auswärtserfolg in Böblingen einfahren, sodass hier direkt ein weiteres Puzzleteil zum direkten und gerne auch prämaturen Klassenerhalt ergänzt werden konnte.

Ohne die beiden Spitzenspieler Daniel Welge und Tim Schillings antretend, mussten die Jungen15 ihre verlustpunktfreie Bilanz mit einem Remis gegen Aldingen erstmals einreißen lassen. Damian Fuchs und Maxim Hartok verloren hierbei gegen den gegnerischen Spitzenspieler Michael Jangalycev äußerst knapp im Entscheidungssatz. Auch das gemeinsame Doppel endete – eingedenk zahlreich vergebener Satzbälle – unglücklich. Die kleine Schramme wurde im Anschluss gegen Weigheim dann mit einem 7:3-Erfolg direkt aufpoliert, nachdem die zweite Garde um Sarah Engesser und Alina Scherer jenen Gegner zuvor mit 9:1 von den Platten schicken konnte.

Die dritte und vierte Herrenmannschaft greifen erst am kommenden bzw. am übernächsten Wochenende ins Geschehen der Kreisliga A ein. Als Meister aufsteigend und erstmals überhaupt  in dieser Klasse antretend, geht es für die Vierte alleine um den Verbleib. Der aktuelle Tabellenplatz 6 sowie eine Remis gegen den Tabellenführer aus Rosenfeld und zwei hauchdünne 7:9-Niederlagen bezeugen ein konkurrenzfähiges Angekommensein sowie eine gute Perspektive hinsichtlich des anvisierten Klassenerhalts. Bei den Herren III  sind die ambitionierten Zielsetzungen allerdings etwas anders abgesteckt. Mit dem Rückstand eines Verlustpunktes und dem Kontakt zu den Meisterrängen steht man in Lauerstellung zu Rosenfeld und Zimmern – und hat die Bezirksklasse-Direttissima direkt vor Augen und das Seil des Aufstieges noch in den eigenen Händen führend.

Impressionen unseres Jubiläums