Bissige Rottweiler verteidigen Revier recht erfolgreich

Bezirksmeisterschaften 2022 in Rottweil

Analog zum vergangenen Jahr fanden die Bezirksmeisterschaften im TTC Rottweil erneut einen würdigen Ausrichter. Umso größer war die Freude bei den Verantwortlichen sowie den Akteuren, dass man dieses Jahr endlich mal wieder ohne merkliche Corona-Einschränkungen und Hygienevorschriften ein beachtlich zahlreiches Teilnehmerfeld bei der Jugend sowie den Aktiven in angenehm offener Atmosphäre begrüßen durfte.

Bei der Konkurrenz der Herren A gelang es Rottweils Spitzenspieler Timo Bausert der Favoritenrolle mehr als gerecht werdend seine Widersacher gekonnt und souverän abzuwehren. Nach einer Vorrunde sowie einem anschließenden Viertelfinale ohne jeglichen Satzverlust, konnte einzig der junge Nusplinger Fabian Graf im Halbfinale einen Satzgewinn – schlussendlich dennoch chancenlos – verbuchen. Das gleiche Schicksal ereilte dann auch dessen Vereinskollegen Jörg Ritter im Finale, jedoch ohne reelle Chance auf solch einen Teilerfolg – zu dominant vor allem das auf die bärenstarke Rückhand orientierte Auf- und Rückschlagspiel Bauserts.

Bei den Herren B spielte insbesondere die junge Garde der Hausherren stark auf. Allen voran der im Vorjahr noch eine Konkurrenz tiefer im Halbfinale stehende Cesare Schiattarella wiederholte diesen Erfolg – nur eine Klasse höher. Er scheiterte nach einem sensationell spannenden wie offensiv sehenswerten Fünfsatz-Erfolg im Viertelfinale schlussendlich erst in der Vorschlussrunde am späteren Sieger Daniel Schneider von der TG Schwenningen. Leo Dula, Schiattarellas Teamkamerad aus der Jungen-Landesliga, hatte an jenem Tage seine Nerven nicht wirklich vollends im Griff, wollte insbesondere gegen Marschalkenzimmerns Abwehrspieler Osipov zu viel und musste trotz seiner phänomenalen Entwicklung in den bzw. trotz der nur drei Tischtennis spielenden Jahre die Segel streichen. Dem Schwenninger und späteren Halbfinalisten Christian Müller, den er Mitte Oktober in der Bezirksliga-Partie den Ehrenpunkt holend noch bezwang, musste er in der Gruppe ebenfalls gratulieren, sodass nur der etwas enttäuschende wie unnötige dritte Gruppen-Rang blieb.

Karl Storz und Simon Kienzler behaupteten sich in ihren Gruppen jeweils gegen von der Papierform betrachtend mindestens gleichwertig starke Kontrahenten und qualifizierten sich folglich als Zweitplatzierte für die K.o.-Runde. Im Viertelfinale sollte dann allerdings für beide Endstation sein.

Im Tableau der Herren C konnte Andreas Schamne nicht nur punktgleich mit dem von ihm bezwungenen Patrick Kohr, dem späteren Finalisten des TTC Seedorf, ins Viertelfinale einziehen, sondern unterlag hier erst in fünf Sätzen dem anschließenden Sieger Markus Cabarth vom TTC Wurmlingen denkbar knapp, dieser dann eben jenen Kohr im Finale souverän in Schach hielt und seine Turniervorbereitung in Form eines fünftägigen Trainingslagers bei der Borussia aus Düsseldorf direkt in Zählbares ummünzen konnte.

Mit Frank Lehrbaß erreichte ein langjähriger Freund des Vereins und Förderer des Rottweiler Jugendsports bei den Herren D das Halbfinale, wobei er jedoch gegen den späteren Sieger Wilhelm Mauch (TSV Nusplingen), wenn auch nur knapp verlierend, gratulieren musste.

Während bei den Aktiven eine Vielzahl an Ballwechseln und gar Spielen von taktischen Winkelzügen oder oftmals auch technischen wie körperlichen Limitierungen geprägt scheint, entwickeln sich insbesondere im Jugendbereich oftmals die sehenswertesten Ballwechsel – so auch am Sonntag.

Bei der Konkurrenz der Mädchen U19 mussten sich Sarah Engeser und Alina Scherer mit den Plätzen 3 und 4 begnügen. Insbesondere die Nusplingerin Luisa Schreiber sollte ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht werden und gab einzig gegen die Zweitplatzierte Amelie Vollmer (SV Marschalkenzimmern) einen Satz ab. Auch Sarah Engeser schnupperte gegen Schreiber an einem Satzgewinn, holte sich diesen jedoch in einem mehr als engen Match gegen Vollmer, was sie unglücklich verlor. Auch im gemeinsamen Doppel mit Scherer mussten sich die Rottweilerinnen eben jenen beiden Spielerinnen im Finale geschlagen geben.

Talent hoch zehn: Der elfjährige Damian Fuchs

Die fünf teilnehmenden Hausherren gaben auch bei den Jungen U19 ihr Bestes, um der Dominanz der Nusplinger Konkurrenz in nichts nachzustehen.  Cesare Schiattarella, als letztjähriger Finalist einer der Mitfavoriten, brachte aufgrund eines belastenden wie beeinträchtigenden Vorfalls ausserhalb der Halle (begreiflicherweise) nicht mehr den nötigen Fokus an die Platten und schied analog zu Jesse Strunskyy im Viertelfinale aus. Eben jener Strunskyy ließ hierbei Mannschaftskollege Leo Dula den Vortritt, der im Halbfinale trotz reputierlicher Leistung gegen Dominator Jonas Ritter vom TSV Nusplingen die Segel streichen musste, der wiederum seinen Titel erneut verteidigte. Dula und Strunskyy waren aufgrund jenes Ereignisses ebenso über den Tag hinweg nicht im Vollbesitz ihrer mentalen Kräfte. Hannes Kleinmann und Tommy Nguyen mussten sich jeweils starker Kontrahenten beugend nach der Gruppenphase verabschieden. An der Seite Jesse Strunskyys erklomm Kleinmann jedoch das Treppchen des Doppelwettbewerbs, in jenem Dula/Schiattarella sogar fast problemlos bis ins Finale marschierten, wo allerdings gegen die beiden Ritter-Brüder trotz großen Kampfes und sehenswerten Ballwechseln knapp das Nachsehen akzeptiert werden musste.

Sichtlich erfreulicher lief es bei den Jüngsten. Gregoriy  Goroshko und Tim Bergstreiser verkauften sich bei ihrem Wettkampfdebüt  in der Konkurrenz der Jungen U13 sehr beachtlich und erzielten mehrere Satzgewinne gegen deutlich erfahrenere Spieler. Indes überstanden Maxim Hartok und Damian Fuchs die Gruppenphase souverän und trafen im Semifinale aufeinander. Fuchs errang nach spannendem Schlagabtausch gegen seinen Mannschaftskollegen den Sieg im Entscheidungssatz. Ebenso fesselnd ging es im Endspiel gegen den hochmotivierten Wurmlinger Ole Cabarth zur Sache. Mit dem glücklicheren, wenn auch verdienten Ende für den jungen, hochveranlagten Rottweiler, der in brandigen Situationen immer seine Nerven im Griff habend die bessere Antwort fand.

So sicherte er sich auch im Doppel-Wettbewerb zusammen mit Hartok den Triumph, wenn sich auch beide insbesondere im Finale gegen die unbekümmert stark aufspielenden Simon Haberer und Konstantin Rinker vom VfB Sigmarswangen erheblichem Widerstand erwehren mussten und nur hauchdünn obsiegten.

Das Feld der Jungen U15 wurde ebenfalls von imposanten Auftritten der Rottweiler bestimmt. Nachdem Daniel Welge im letztjährigen Schlussakt noch Nusplingens Max Klaiber gratulieren musste,  sicherte er sich dieses Mal den Titel. Bis zum Halbfinale nicht gefordert, konnte er mit Doppelpartner Tim Schillings und Aldingens Michael Jangalycev, die ihm im Finale bzw. in der Vorschlussrunde hauchdünn unterlagen, seine beiden stärksten Konkurrenten in Schach halten. Im gemeinsamen Doppel ergänzten sich die individuellen Stärken der beiden Freude idealerweise mal wieder umso mehr, sodass der Titel aus dem vergangenen Jahr souverän verteidigt werden konnte.

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