Hauchdünn(ötig) an einer Medaille vorbei – Denise Döttling dennoch mit Top-Platzierung

Gleich mehrere Nachwuchstalente des TTC Rottweil nahmen für den Tischtennisbezirk Oberer Neckar am vergangenen Wochenende bei den Jahrgangsmeisterschaften des Tischtennisverbandes Württemberg-Hohenzollern in Weinstadt teil. Wie schon vor zwei Jahren war der TSV Schnait Gastgeber dieser Großveranstaltung.

Jeder der Bezirke durfte seine zwei besten Akteure pro Jahrgangsstufe zu diesen Meisterschaften melden, sodass letztendlich 32 Akteure einer Altersklasse um den Titel des württembergischen Meisters kämpften. Neben den Einzeln wurde auch die Doppelkonkurrenz ausgetragen, wobei immer die beiden Akteure eines Bezirks ein Duo bildeten. Am Samstag spielten die Altersklassen U14, U15 und U18, während am Sonntag die Spielklassen U11 bis U13 ausgespielt wurden. Mit dem Quartett aus Denise Döttling, Elena und Maximilian Zepf sowie Cesare Schiattarella trat der TTC am ersten Tag bei den Titelkämpfen an.

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Am Einsatz lag es nicht: Elena Zepf

 

Bei den Jungen U15 zeigte Maximilian Zepf dann eine insgesamt gute Leistung. Das Überstehen der Gruppenphase war ihm trotz einer insgesamt ebenfalls guten Tagesleistung nicht vergönnt, wobei er – leider seine vielen Chancen nicht nutzend – äußerst knapp gegen den kampfstarken Abwehrspieler Moritz Männle vom DJK Sportbund Stuttgart unterlag und somit unglücklich als Gruppendritter ausschied. Im Doppel erwischte er jedoch zusammen mit Jonas Ritter vom TSV Nusplingen nicht unbedingt das glücklichste Los – wie bereits in den letzten beiden Jahren trafen beide auf jenen Fabian Haid, dieser im Anschluß den Einzel-Wettbewerb gewinnen sollte, und dessen spielstarken Partner Collin Ankenbauer, sodass nach der ersten Runde bereits die Koffer zu packen waren. Für Cesare Schiattarella wiederum waren an jenem Tage die Gegner im Wettbewerb der Jungen U14 einfach in den entscheidenden Phasen der einzelnen Sätze einen Tick zu dominant, er selbst teilweise zu nervös und unsicher; jedoch wird er an dieser Teilnahme wachsen und im kommenden Jahr gewiss stärker wiederkehren.

Für die Highlights aus Bezirksperspektive sorgte am Samstag neben der jungen Nusplingerin Vanessa Klaiber, die gleich zwei Bronzemedaillen im Wettbewerb der Mädchen U15 gewinnen konnte und somit den bislang größten Erfolg ihrer Karriere einfuhr, auch Rottweils an diesem Tage bärenstarke Spitzenspielerin Denise Döttling – allerdings schrammte sie im Wettbewerb der Mädchen U18 an einer Bronzemedaille leider knapp vorbei – und das gleich zweimal. Aufgrund einer fokussierten Tagesleistung sowie unter anderem eines Sieges gegen Frickenhausens Oberliga-Spielerin Hasanovic, gelang es ihr, die Gruppenphase souverän als Erstplatzierte zu überstehen. Im Achtelfinale wartete dann zwar keine Geringere als die Stuttgarter Verbandsliga-Spielerin Yankova, doch auch diese konnte durch einen kämpferischen Kraftakt bezwungen werden. Im Viertelfinale kam es dann zum Duell gegen die Siegerin der beiden vorangegangenen Jahre. Doch mit einer taktisch perfekten, auf Platzierung und viel Spin ausgelegten Umsetzung, gelang es der jungen Rottweilerin,  selbst Regionalliga-Spielerin Antonia Walkenhorst an den Rande einer Niederlage zu bringen. Unglücklicherweise schaffte sie es leider nicht, eine 8:4-Führung im vierten Satz nach Hause zu bringen, sodass sich schlussendlich doch noch die Nervenstärke der späteren Finalistin aus Schönmünzach im anschließenden Entscheidungssatz durchzusetzen vermochte.

Auch im Doppel-Wettbewerb zeigte die Rottweilerin zusammen mit einer im offenen Spiel druckvoll und sicher agierenden Elena Zepf eine bemerkenswerte Leistung, wobei beide hauchdünn im Viertelfinale recht unglücklich gegen die späteren Siegerinnen die Segel streichen mussten. Respektive der potentiellen Halbfinal-Konkurrentinnen und insbesondere aufgrund ihrer Tagesform wäre für Rottweils Topspielerin – sowohl im Einzel als auch im Doppel an jenem Tage – definitiv Großes möglich gewesen – doch die Nerven streikten. Bitter, da ihr lädierter und ansonsten so verletzungsanfälliger Körper sogar ausnahmsweise einmal mitspielte. Ebenfalls als bitter lässt sich der Auftritt Elena Zepfs bezeichnen. In einer sehr schweren Gruppe hatte sie gleich zwei favorisierte Gegnerinnen am Rande einer Niederlage. Sehenswerte Ballwechsel und druckvolle Konterschläge säumten ihr Spiel. Wenn da nicht die Vielzahl an leichten Schupf-Fehlern speziell im Rückschlag gewesen wären – trainingsdefizitäre Unsicherheiten machten ihr immer wieder in den entscheidenden Phasen der jeweiligen Partien einen Strich durch die Rechnung.

Am Sonntag kämpften dann wiederum die jüngsten Akteure des Bezirkes Oberer Neckar mit den Besten des Verbandes um die Meisterehren. Verena Karg und Leart Mulaki traten hierbei jeweils bei den Mädchen bzw. den Jungen U13 an. Leart Mulaki –  sogar an einem Sieg schnuppernd – schied trotz teilweise guter Leistung mit drei Niederlagen bereits in der Vorrunde aus, wobei zumeist auch der Faktor Nervosität eine nicht zu unterschätzende Rolle spielte. Der jungen Verena Karg gelang sogar ein Sieg in ihrer Gruppe, wobei in den anderen beiden Partien die Überlegenheit ihrer Gegnerinnen neidlos anzuerkennen war. Im Doppel konnte sie gemeinsam mit Marschalkenzimmerns Amelie Vollmer duchaus überzeugen, beide machten nur unglücklicherweise die Sätze nicht zu und schieden somit hauchdünn im Achtelfinale aus.

Die erspielten Ergebnisse auf den Verbandsmeisterschaften sind einmal mehr ein Resultat der nachhaltigen, qualitativ hochwertigen und primär äußerst engagierten Jugendarbeit des TTC Rottweil, jedoch auch ein Indikator dafür, dass gegen eine Vielzahl täglich und semi-professionell trainierender Gegner die Trauben auf Verbandsebene natürlich etwas höher, wenn nicht gar unerreichbar hängen. So war es dementsprechend wenig überraschend, dass es trotz einer guten Tagesleistung bei den meisten Spielern und Spielerinnen des Bezirkes Oberer Neckar eben nicht für die  Endrunde reichte, gar reichen konnte. Es gelte vielmehr, die Relation des Aufwandes und Ertrages zu sehen und diverse sozio-strukturelle Gegebenheiten in gewissem Rahmen einfach auch zu akzeptieren. Der zu vermittelnde Spaß und die Freude an unserer tollen Sportart sollten für alle Kinder und Jugendlichen jederzeit im Vordergrund stehen – das oberste Credo lautet: Begeisterung wecken.

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