Herren I spielen Routine aus – Verbandsliga-Damen setzen erste Duftmarke

Kampfgeist, Routine und Klasse: Gerd Müller

Landesklasse Herren

TSV Sondelfingen versus TTC Rottweil   1:9

Nach geglückten Saisonauftakt zu Hause gegen Gomaringen reiste der Landesliga-Absteiger aus Rottweil am vergangenen Wochenende zum Aufsteiger und letztjährigen Bezirksliga-Meister, dem TSV Sondelfingen, um ihren bis in die Haarspitzen motivierten Spitzenspieler Tim Klett. In den Eingangsdoppeln merkte man den Hausherren allerdings noch den etwas hemmenden Respekt vor dem vermeintlichen Favoriten an, der seinerseits jedoch kurzfristig auf denangeschlagenen Philipp Rieger verzichten musste. Somit kam Jenny Käshammer zu ihren ersten Ballwechseln seit März dieses Jahres. Nachwuchshoffnung Denise Döttling ersetzte erneut Rekonvaleszent Timo Lehmann – mit Bravour. Beide  Damen spielten gegen das Spitzendoppel offensiv mutig nach vorne und unterlagen, trotz spielerischer Dominanz, äußerst knapp wie unglücklich im Entscheidungssatz. Käshammer merkte man phasenweise durchaus die fehlende Spielpraxis an, aber mittels eines guten Platzierungsspiels hielt sie ihren Gegenüber in Schach. Ihre junge Doppelpartnerin präsentierte sich auch an diesem Wochenende von ihrer besten Seite und ließ ihrem erfahrenen Konkurrenten nicht den Hauch einer Chance. Auch alle weiteren Partien gingen an die in den Schlüsselmomenten eiskalt agierenden Gäste. Stefan Reichelt wie auch Markus Woehrstein gelang es sowohl im gemeinsamen Doppel, als auch in ihren jeweiligen Einzeln, trotz engen Spielverläufen, ihre  Gegner mit taktischer Raffinesse niederzuringen.

Während Sebastian Hirschberg nach anfänglichen Schwierigkeiten seine taktische Ausrichtung siegreich umstellte, hatte Routinier Gerd Müller mit dem entfesselt aggressiv aufspielenden Tim Klett seine erhebliche Mühe. Im Spiel des Abends lag der fahrig reagierende Routinier recht schnell mit 0:2-Sätzen im Hintertreffen und stand – trotz des zwischenzeitlichen Gewinns des dritten Satzes – im vierten mit 1:8 fast aussichtslos hinten liegend mit dem Rücken zur Wand. Doch was dann folgte, war an Willensstärke und spielerischer Klasse kaum zu übertreffen. Mit dem Mute der Verzweiflung schien der hadernde Müller endlich befreit aufspielen zu können und dominierte fortan beinahe jeden Ballwechsel. Anschließend war die mentale Gegenwehr bei Sondelfingens Nummer 1 gänzlich gebrochen, sodass Hirschberg im späteren Spitzeneinzel souverän obsiegte und den Schlusspunkt setzte.

 

Verbandsliga Damen

SV Deuchelried versus TTC Rottweil   4:8

Nachdem die jungen Damen des TTC Rottweil in den vergangenen Jahren von Aufstieg zu Aufstieg eilten, ging es am vergangenen Sonntagmorgen zum Auftakt der Verbandsliga zu den arrivierten Damen des SV Deuchelried. Die gastgebenden Allgäuerinnen mussten zwar auf ihre etatmäßige Nummer 1 verzichten, stellten allerdings auch so eine spielstarke und motivierte Truppe. Während sich Selin Wehrmann und Elena Zepf in den Eingangsdoppel noch geschlagen geben mussten, glich das spielstarke Doppel aus Denise Döttling und Anna Sikeler allerdings postwendend aus.

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Bärenstarke Leistung bei den Damen und den Herren: Denise Döttling

Auch in den Einzelpartien zeigten sich alle vier Damen unerschrocken mutig von ihrer besten Seite. Spitzenspielerin Denise Döttling unterstrich mit drei Einzelerfolgen ohne Satzverlust, dass sie, sofern verletzungsfrei bleibend, selbst in dieser Liga wieder zu den allerbesten Akteurinnen gehören dürfte. Doch auch Mannschaftsführerin Selin Wehrmann bewies, dass ihr die offensiveren Spielsysteme in jener Liga taktisch, technisch wie auch psychologisch womöglich sehr entgegenkommen und zeigte vor allem mit der bärenstarken Leistung gegen die Deuchelrieder Spitzenspielerin, welch enormes Potential in ihr stecke.

Befreit und stark aufspielende Mannschaftsführerin Selin Wehrmann

Elena Zepf zeigte in beiden Einzeln eine ansprechend couragierte Leistung, unterlag jedoch trotz tollen Kampfes recht knapp. Anna Sikeler unterlag zwar ebenfalls knapp mit 1:3 gegen Deuchelrieds Top-Akteurin, dominierte allerdings deren Nummer 2 und setzte somit den Schlusspunkt auf den verdienten 8:4-Auswärtserfolg des jüngsten Teams der Verbandsliga. Das vor der Runde formulierte Ziel des Klassenerhalts bleibt aufgrund der Schwangerschaftspause Melanie Kalmbachs und der Verletzungsanfälligkeit der ein oder anderen Akteurin jedoch weiterhin ein kniffliges Unterfangen, weswegen es einfach von Spiel zu Spiel zu denken gilt. Dieser erste Erfolg möge jedoch hoffentlich schon einmal weiteres Vertrauen in die eigenen Stärken geben.

Nach der mehr als zweistündigen Fahrt nach Wangen folgt nun bereits am kommenden Spieltag, mit der ebenso langen und strapaziösen Anreise ins an der Mündung der Lauter in die Blau gelegene Herrlingen, mit der ausgeglichen aufgestellten Oberliga-Reserve der nächste Prüfstein.

 

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